Curt
Goetz
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"Dr. med. Hiob Prätorius" | ||
Premiere
am 16. April 1992
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Regie: Klaus Tews | |
Bühne: Ralf Winkler | ||
In den zwanziger und dreißiger Jahren schrieb der Schauspieler und Regisseur Curt Goetz für sich und seine Frau, die bezaubernde Valerie von Martens, eine Reihe unterhaltsam-geistvoller und witzig-pointierter Stücke, die nicht nur auf dem Theater große Publikumserfolge waren, sondern später auch mehrmals (zuerst mit Goetz und Valerie von Martens selbst, dann z. B. mit Heinz Rühmann) verfilmt wurden, so u. a. „Das Haus in Montevideo" („Die tote Tante") und „Hokuspokus".
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In seinem
Stück „Dr. med Niob Prätorius", einer „Geschichte ohne Politik nach alten
aber guten Motiven neu erzählt", schildert er Episoden aus dem Leben eines
bei seinen Patienten hochangesehenen und (vor allem von den Frauen allen
Alters) verehrten Arztes, der sich durch seine recht originelle Lebensweise
und seine unkonventionellen Behandlungsmethoden Neider und Feinde schafft,
sich aber trotzdem seinen Humor und seinen Spaß am Leben zu erhalten weiß.
Als seine Hauptaufgabe betrachtet er es, die „Mikrobe der menschlichen
Dummheit" zu entdecken: „Wißt Ihr, wie schön die Welt ist! Nichts wißt Ihr! Ihr wißt etwas von einer internationalen Wirtschaftslage, daß sie miserabel ist. Von Hungersnöten hört Ihr! Und von Nahrungsmitteln, die man ins Meer versenkt. |
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Das wißt Ihr von der Welt. So ist sie heute. Aber kann sich das morgen nicht ändern? Nach dem Gesetz, daß das Mittel gegen eine Krankheit immer dann gefunden wird, wenn sie ihren Höhepunkt erreicht hat, wenn sie schier unerträglich geworden ist, nach diesem Gesetz muß heute oder morgen die Mikrobe der menschlichen Dummheit gefunden werden. Und wenn es gelingt, ein Serum gegen diese entsetzlichste aller ansteckenden Krankheiten herzustellen, dann wird es im Nu keine Kriege und keine Zölle mehr geben, und an die Stelle der internationalen Diplomatie wird der gesunde Menschenverstand treten" | ||
Die Premiere spielten: | ||
Sherlock
Holmes
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Jürgen Lingmann |
Dr.
Watson
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Peter Biele |
Jacky
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Jette Reißig** / Anne Steinbach** |
Frau
Schmith
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Edda Schwarzkopf |
Herr
Shunderson
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Klaus Schleiff |
Dr.
med. Hiob Prätorius
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Andreas Haase |
Prof.
Dr. Nack
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Frank Höhnerbach |
Das
süße Mädel
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Silke Röder |
Die
mit der Brille
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Beate Düber |
Der
junge Heißsporn
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Dirk Schülke |
Prof.
Spiter
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Gerhard Hähndel |
Der
Assistenzarzt
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Lutz Günther |
Die
Oberschwester
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Waltraut Maester |
Die
Schwester
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Renate Hundertmark |
Die
Großmutter
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Claudia Hesse |
Violetta
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Sylvia Wolf |
Dr.
Dagobert
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Lutz Salzmann |
Der
Präsident des Ehrenrates
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Stefan Schweninger |
** Mitglieder der Statisterie der Theater Chemnitz | ||
KRITIK: " ... Andreas Haase macht aus dem Dr. med. Hiob Prätorius eine liebenswerte Figur. Aufgeweckt, verschmitzt, ein bißchen kauzig auch, kann er Vergleichen mit Filmvorbildern durchaus standhalten. Rational und akribisch bleibt Jürgen Lingmann dem Charisma der Kunstfigur Sherlock Holmes treffend treu. Sein Pendant Dr. Watson erfährt in Peter Bieles Darstellung eine entsprechend überzeugende Variante. Köstlich Sylvia Wolffs sächselnde Spanierin Violetta alias treusorgende Gattin Prätorius. Shunderson, des Doktors Faktotum, gelingt Klaus Schleiff in einer vortrefflichen Mischung aus gruslig-geheimnisumwitterter Person und treuzuverlässigem Wesen, der seinem Herrn mehr als das Leben verdankt. ..." Uta Trinks in der Freien Presse, Ostern 92 |
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Erstellt am 26.11.2000 | |||