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"Die Nonne " | ||
Die
Reise in eine neue Klang- und Sichtwelt
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Premiere
am 23. November 2002
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Ein visuelles Hörstück von Carola Wiesner und Steve Wohlfahrt | ||
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Inszenierung: Carola Wiesner und Steve Wohlfahrt | ||
Sound Design: Michael Schmidt | ||
Bühnenbild: Julia Beyer | ||
Kostüm: Sonja Hesse | ||
Choreographie: Mischa Sternkopf |
"Kann
Gott wollen, der den Menschen als geselliges Wesen schuf, daß er
sich einschließe? Kann Gott, der den Menschen so wankelmütig und so gebrechlich schuf, die Vermessenheit seiner Gelübde anerkennen? Wozu bedarf der Bräutigam so vieler törichter Jungfrauen und das Menschengeschlecht so vieler Opfer? Wo sieht man den tief eingewurzelten Unmut, die Blässe, all die Symptome der schmachtenden, betrogenen Natur? Wo stören so viele Seufzer die Ruhe der Nacht und wo vergießt man am hellen Tag Tränen ohne zu wissen warum?" |
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Wir schreiben das Jahr 1750, als der französische Aufklärer und Philosoph Denis Diderot mit seinem Roman "Die Nonne" - basierend auf einer wahren Begebenheit -gnadenlos mit dem fanatischen Glauben, der hinter Klostermauern herrschte, ins Gericht geht. | ||
In
diesem Roman, der - bei seinem Erscheinen einen Skandal verursachte und
daher sofort verboten wurde - lediglich einem Dutzend europäischer
Höfe zugänglich war, stellt Diderot die Leidensgeschichte der
Nonne Suzanne Simonin (Gritt Galisch) dar, die gegen ihren Willen "als
junges, todwundes Opfer zum Altar geschleppt ward" und sich mit dem
Ablegen ihres Gelübdes unlöslich an das Kloster und seine strengen
Regeln kettete. Unter erniedrigendsten Bedingungen, ausgeschlossen aus der Schwesternschaft, und somit ohne menschlichen Bezug, muss sie sich fortan den Grausamkeiten einer sadistischen Oberin unterwerfen. Als Suzanne - wie ihr reales Vorbild - einen Prozess erwirken kann, gelingt es ihr lediglich das Kloster, nicht aber den Stand zu wechseln. Nur das, was sich anfänglich als kleines Paradies erweist, entpuppt sich schnell als ebenso finsterer Ort, da ihr die neue Oberin bald unzweideutig nachstellt ... . |
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Die Umsetzung der düsteren Romanvorlage durch Carola Wiesner und Steve Wohlfahrt offenbart eine neue Welt der Sicht und Klänge. Rasche Schritte in hallenden Kreuzgängen und glockenheller gregorianischer Gesang vermischen sich mit einem Spiel aus Licht und Schatten, dessen einzig realer und fassbarer Anhaltspunkt das Arbeitszimmer der Marquis de Croismare (Michael-Paul Milow) ist, dem die Nonne in Form eines Briefes nach und nach ihre tragische Leidensgeschichte enthüllt. | ||
"Die Nonne" ist ein Experiment, welches auf erst und vor allem einmalige Weise Hör- und Sichtbares zu verbinden sucht. Eine spannende Zusammenarbeit zwischen den Städtischen Theatern Chemnitz und "Artemis - Institut für Hörkunst". | ||
"Diderot ist Diderot, ein einzig Individuum. Wer an ihm oder seinen Sachen mäkelt, ist ein Philister und derer sind Legionen. Wissen doch die Menschen weder von Gott, noch von ihresgleichen dankbar zu empfangen, was unschätzbar ist." J.W.Goethe | ||
Die Premiere spielten: |
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Suzanne Simonin |
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Gritt Galisch |
Marquis de Croismare |
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Michael-Paul Milow |
Pierre, sein
Diener |
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Jan-Ole Sroka |
die Oberin, (auf
der Bühne) |
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Maike Jebens |
Orchester |
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MEDICANTI Ensemble Dresden |
Orchesterleitung |
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Wolfgang Behrend |
Cembalo |
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Gabriele Ratzmann |
Bass und Gesang |
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Carsten Hundt |
KRITIK: Es brodelt hinter
der trügerischen Stille VON UTA TRINKS Mauern,
Gitter, Einsamkeit das sind die Eckpfeiler eines Lebens, das sich Suzanne
Simonin nicht ausgesucht hat. Es die Hölle, die das Mädchen
hinter Klostermauern findet. Zum Gelübde gezwungen, wird das strenge
Regelwerk zur Qual, die Aufgabe jeglicher Selbstbestimmung zur Pein.
Und das Aufbegehren gegen die Fesseln macht "Die Nonne" zur
Außenseiterin in der Gemeinschaft, die sich austobt in körperlichen
und seelischen Schikanen für die Abtrünnige. Denis Diderots
Roman erzählt eine düstere Geschichte, die einen Skandal auslöste,
als sie 1796 erschien. Am Samstag kam das Werk des französischen
Aufklärers auf die Bühne des Chemnitzer Schauspielhauses -
als gelungenes Experiment eines visuellen Hörstücks. Freie Presse, vom 25. November 2002 ___________________________________________________________ Auszug aus dem Tagebuch der Offiziellen Nonneseite : 30.03.04 Das Theater Chemnitz
und Artemis-Institut für Hörkunst präsentierten "Die
Nonne" als Hörbuch auf der Leipziger Buchmesse |
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Im Hörbuchforum der ARD wurde die Hörbuchfassung von Denis Diderots Skandalroman "Die Nonne" dem Publikum in einer multimedialen Präsentation vorgestellt, während der man unter anderem Einblicke in die Bühnenumsetzung erhalten sowie zahlreichen Ausschnitten aus dem Hörspiel lauschen und zudem die Hauptrollen live erleben konnte. Das Hörspiel, an welchem fast das gesamte Chemnitzer Schauspielensemble beteiligt ist, feierte im November 2002 seine erfolgreiche Uraufführung als visuelles Hörstück im Chemnitzer Schauspielhaus und ist nunmehr als Hörbuch im Diderot-Verlag Rottenburg erschienen. Eigens für
die Präsentation aus Berlin angereist waren die Hauptrollen des
Stückes Greta (vormals Gritt) Galisch, die der Nonne Suzanne Simonin
ihre Stimme lieh und Christine Gloger, im Stück Mutter Bernadette,
Oberin mit homoerotischen Neigungen. Wer nicht schon
auf der Buchmesse ein Hörbuch erstanden hat, kann die zwei Audio-CD´s
von heute an deutschlandweit für 18,90 EUR überall im Buchhandel
kaufen bzw. bestellen oder aber über den Diderot Verlag direkt
beziehen.
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Erstellt am 10.10.2010 | |||