Coline
Serreau
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"Hase Hase" | ||
Premiere
am 09. April 1994
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Regie: Alejandro Quintana | |
Bühne: Manfred Grund | ||
Erzählt wird aus dem Leben der Familie HASE, einer ganz durchschnittlichen französischen Kleinbürgerfamilie mit all ihren Nöten und Hoffnungen. Ruhender Mittelpunkt ist MAMA, die mit nicht enden wollender Energie und Selbstverleugnung fünf Kinder großgezogen hat und nun glaubt, daß der Zeitpunkt erreicht ist, an dem sie alle einigermaßen sicher ihren eigenen Weg gehen können. Aber nichts läuft, wie sie es geplant, organisiert und erhofft hat. Die Kinder‘ haben ihre Probleme, und wenn sie die nicht lösen können, flüchten sie zurück ins warme Nest der Familie, zu MAMA. | ||
Eine der Töchter läuft ihrem Mann davon, die andere sagt eigensinnigerweise vor dem Standesbeamten „Nein" und Jeannot, der angeblich in Brüssel Dolmetscher ist, muß in der Wohnung versteckt werden, weil ihn die Polizei sucht. Bébert, der noch zu Hause lebt, studiert gar nicht, wie er vorgibt, sondern ist in eine politische Verschwörung gegen die Regierung verwickelt, und HASE, der Jüngste, ist von der Schule geflogen. Zu guter Letzt stellt sich auch noch heraus, daß Papa längst seine Arbeitsstelle verloren hat und arbeitslos ist.Trotz allem Egoismus und trotz aller Hilflosigkeit der Familienmitglieder, die in der engen Wohnung ein entsetzliches Chaos anrichten, versucht MAMA unbeirrt Ordnung zu schaffen. Als aber Offiziere die Regierung stürzen und eine „Neue Ordnung" errichten, wird Bébert als Hauptverschwörer verhaftet. | ||
MAMA
jedoch gibt nicht auf. Sie organisiert mit der gesamten Familie einen
wohldurchdachten, aber geradezu grotesken Befreiungsversuch, bei dem alle
ums Leben kommen würden, wenn der jüngste Sohn, HASE HASE, nicht plötzlich
sein wahres, höchst wundersames Wesen offenbaren würde. HASE, von MAMA
nicht „geplant", hatte seinen Namen deshalb bekommen, weil er mit zwei
großen Schneidezähnen geboren worden war. In Wirklichkeit aber ist er
Mitglied einer Expedition Außerirdischer, die ihn in MAMAs Gebärmutter
hineinmanipuliert hatten, um durch ihn in einem groß angelegten Experiment
zu überprüfen, ob die auf dieser Erde lebende Menschheit überhaupt noch
zu retten ist. Im entscheidenden Augenblick macht HASE HASE die Außerirdischen
mobil, die nicht nur eine verblüffende Lösung zur Rettung der in Not geratenen
Familie, sondern der ganzen verkorksten Menschheit finden. Das Stück, zwischen Farce und Groteske, Tragikomödie und Science Fiction angesiedelt, ist seit der deutschen Erstaufführung durch Benno Besson am Berliner Schiller-Theater eines der meistgespielten und erfolgreichsten an den deutschen Theatern. |
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Die Premiere spielten: | ||
Mutter
Hase
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Elvira Grecki |
Vater
Hase
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Frank Höhnerbach |
Bébert
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Martin Nimz |
Marie
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Katharina Groth |
Jeannot
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Peter Kurth |
Lucie
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Beate Düber |
Hase
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Silke Röder |
Gérard
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Andreas Möckel |
Frau
Duperri
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Renate Hundertmark |
Hervé
Duperri
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Oda Pretzschner* |
* Student der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig am Studio Chemnitz | ||
KRITIK: Mit Bravos und starkem Applaus hat das Chemnitzer Publikum am Sonnabend die Premiere des Erfolgsstücks "Hase Hase" von Coline Serreau aufgenommen. Die vom chilenischen Regisseur Alejandro Quintana inszenierte Geschichte erhielt mehrfach Szenenapplaus. Es ist die erste Regiearbeit des 43jährigen in Chemnitz. Sonderbeifall erhielten Elvira Grecki für die Interpretation der Mutter, Frank Höhnerbach als Vater und Silke Röder als Hase Hase. Sächsische Zeitung. 11.04.1994
Im Zentrum des
Geschehens steht Mama Hase. Sie ist der ruhende Pol, die Ver- und Besorgerin,
der Schutz und Halt, der wie ein Magnet eine Person nach der anderen
in die armselige anderthalb Zimmer umfassende Wohnung zieht. Mama ist
stark, im Körper wie im Geist, sie geht auf die Probleme zu statt ihnen
auszuweichen, und allein Mama findet Lösungen für sie, und kommt es
noch so dick. Elvira Grecki als Mama ist überzeugend. Hannes Roch, Freie Presse, 11.04.1994 |
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Erstellt am 17.03.2001 | |||